Über die Ornamentalkunst der Ureinwohner der Amazonasregionen ist allgemein wenig bekannt. Amazonische Kulturen und ihre Kunstwerke stehen oft in Verbindung zu schamanischen Ritualen und Visionen.
Nach Aussagen von Expertenkreisen ist Ayahuasca eines der wirksamsten schamanischen Heilmittel. Dieser Trank aus einem psychedelisch wirkenden Pflanzensud (Liane, ausgewählten Blättern des Kaffeestrauchgewächses u.a. amazonischen Pflanzen, die DMT enthalten.) kann harmonisierend auf Körper und Geist wirken und wird in der Regel bei einem schamanischen Ritual eingenommen. Bei richtiger Anwendung bringt es durch persönliche Visionen Heilung und Gesundheit und fördert die künstlerische Kreativität. Das Wort resultiert aus dem Quechua, der Sprache des untergegangenen Inkareiches, die auch heute noch eine offizielle Amtssprache Perus ist. Das Phänomen Ayahuasca hat in den letzten Jahrzehnten eine der globalisierenden Entwicklung genommen. Vorwiegend in Peru sind entsprechende Heilungszentren entstanden für indianisch-schamanische Spiritualität und Weisheit.
Für die Indianer besteht der Trank aus Schlange (Extrakt der Liane) und Jaguar (Extrakt aus Blättern), den beiden mächtigsten Schamanentieren des Waldes und den Hauptkräften des Zaubertrankes. Die verwendeten Pflanzen enthalten DMT (N,N-Dimethyltryptamin), eine Substanz, die als Neurotransmitter im Nervensystem des Menschen fungiert und einen unglaublich intensiven Trip auslösen und in eine komplett andere Realität befördern kann, medizinisch nutzbar für ganz bestimmte Störungsbilder wie beispielsweise chronische posttraumatische Belastungsstörungen, Abhängigkeitserkrankungen und therapieresistente Depressionen. In Südamerika, z.B. in Peru, gibt es niedergelassene Ärzte, Psychotherapeuten und Therapieeinrichtungen, die mit Schamanen kooperieren und Ayahuasca als integrativen Bestandteil ihrer Psychotherapien anbieten. Musik ist einer der wichtigsten Bestandteile dieser Rituale, jeder Schamane hat sein eigenes Repertoire, die Klänge erschließen den Zuhörern neue Welten und Erfahrungen, z.B. bei den Ritualen der Schamanen der Shipibo-Indianer im peruanischen Regenwald. Dort hat man bei Heilung von Abhängigkeitserkrankungen in Kombination mit traditioneller Amazonasmedizin und Ayahuasca durch das Erlebnis der Ekstase und Halluzinationen, d.h. Aktivierung der Selbstheilungskräfte, gute Erfolge erzielt. Die peruanische Stadt Iquitos ist mittlerweile international bekannt für ihren „Ayahuasca-Tourismus“.
Auch viele Ureinwohner verwenden das Getränk noch heute auf traditionelle Art und Weise. Deren Visionen haben Eingang in die Gegenwartskunst wie Filme, Comics, Malerei und Kunsthandwerk gefunden. Diese deutlich erlebten inneren Bilder finden sich in den Mustern, Farben und Symbolen der Kunsterzeugnisse der indigenen Völker wieder. Die spirituellen Lieder und Mythen haben deren künstlerische Arbeiten und Designs beeinflusst; man sieht sie auf ihrer Kleidung, auf Töpferwaren, Werkzeugen und anderen Textilwaren wieder, z.B. Zickzack-Muster für die Schlange und Flusswindungen, stilisierte Lianenpflanzen als Stickmuster in sogenannten Shipibo Tüchern, mit Samen verzierter Schmuck u.a.m. Aber auch in der Technomusik, die eine Transmutation der archaischen Schamanenmusik in die heutige Zeit ist, und Transzustände und Ekstase hervorbringen kann.
So haben Ayahuasca-Zeremonien seit Ende des letzten Jahrhunderts auch im Zuge der Globalisierung Eingang in die westliche Welt gefunden, jedoch gibt es nicht genug erfahrene Schamanen, die diese Rituale ohne schädliche Wirkung ausüben können. Es hat sich eine moderne Form als „Do-it-yourself“ – Methode entwickelt, die benötigten Pflanzen werden über das Internet geordert. Ein Zeremonie-Leiter mit Ayahuasca-Kenntnissen führt, doch es fehlt die Verbindung zur Tradition. Das ist nicht ungefährlich, findet auch oft an ungeeigneten Orten statt. Rechtlich ist diese Praxis in verschiedenen Ländern umstritten, weil der Ayahuasca-Trank als Droge betrachtet wird. In Deutschland ist er verboten, aber es gibt eine illegale Szene und Therapeuten, die sich auf Grund positiver psychedelischer Erfahrungen für eine Legalisierung einsetzen.
In seinen Ursprungsländern in der Amazonasregion ist er legal. Und die aus den Ayahuasca-Ritualen entstandenen wunderschönen Ornamente und Farben der von Condor Pasa Huánuco angebotenen Produkte aus fairem Handel der indigenen Völker Perus, insbesondere auch der Shipibos, sind sie wieder zu finden und bereiten viel Freude.
Eure Kelly